Genetische Prädisposition

Genetische Dispositionsfaktoren für berufs- und umweltbedingte Erkrankungen

In gleicher Weise gegenüber Arbeitsstoffen exponierte Personen sind nicht in gleichem Ausmaß von berufsbedingten Erkrankungen betroffen. Dies gilt für stoffliche Einwirkungen, beispielsweise Allergene, aber auch für physikalische Einwirkungen, insbesondere UV-Strahlung. Die Inzidenz für das maligne Melanom nimmt nach wie vor stark zu. Neben exogenen Risikofaktoren wie intermittierender UV-Exposition spielen individuelle Faktoren eine Rolle. Anerkanntermaßen ist hierbei der Hauttyp von großer Bedeutung. Genetisch wird der Hauttyp maßgebend durch Varianten im Melanocortin-1 Rezeptor (MC-1R) determiniert. Zudem werden individuelle Unterschiede in der Entgiftung von reaktiven Intermediaten diskutiert, die durch UV-Einwirkungen in der Haut entstehen können (beispielsweise Reaktive Sauerstoffspezies). PPARs (Peroxysome-Proliferator-Activated-Receptors) sind eine weit verbreitete Rezeptorengruppe mit vielfältigen Effekten, die auch im Zusammenhang mit der Entstehung und der Therapie des malignen Melanoms diskutiert werden. Beispielsweise waren PPARγ Agonisten in der Lage, das Wachstum von Melanom-Zelllinien zu hemmen. In Kooperation mit der Abteilung für Dermatologie und Venerologie an der Georg-August-Universität untersuchten wir diese genetischen Varianten mit verschiedenen PCR-(Polymerase Chain Reaction) Techniken. Der bereits von anderen Arbeitsgruppen gezeigte Zusammenhang zwischen MC-1R Varianten und Melanom konnte bestätigt werden. Das geschätzte Risiko an einem Melanom zu erkranken wuchs proportional zur Anzahl der MC1R Varianten, die ein Individuum aufwies. Zwei Untersuchungen zu möglichen Zusammenhängen zwischen genetischen PPARγ Varianten und dem geschätzten Melanom Risiko ergaben differierende Ergebnisse.

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Univ. Prof. Dr. med. Ernst Hallier
Abteilungsdirektor, Facharzt für Arbeitsmedizin, Internist, Sozialmedizin, Umweltmedizin
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